Neuer helvetischer Kompromiss gefragt

Leserbrief in der BaZ vom 22. Februar 2017

Die vom Bundesrat und dem Parlament aufgegleiste Unternehmenssteuerreform III hat unser Land gespalten. Mit 59 Prozent wurde die Vorlage nach einem intensiven Abstimmungskampf abgelehnt. Dabei wissen wir alle: Wenn es uns nicht gelingt, die Unternehmen steuerlich zu entlasten, wird es für die wirtschaftliche Zukunft unseres Landes äusserst eng. Es gilt daher so rasch als möglich, einen gut helvetischen Kompromiss zu finden. Die im Abstimmungskampf stark umstrittene „zinsbereinigte Gewinnsteuer“ muss wohl gestrichen werden. Auch muss das Problem der Dividendenbesteuerung wieder aufgegriffen werden. Der Bundesrat schlug im Sinne einer Gegenfinanzierung vor, die Dividenden statt wie bisher nur zu 60 neu zu 70 Prozent zu versteuern. Das würde dem Bund gegen 75 Millionen und den Kantonen gegen 350 Millionen Einnahmen verschaffen. Zu überlegen wäre auch, ob Unternehmen künftig die von ihnen ausbezahlten Boni nur noch bis zu einem bestimmten Betrag (z.B. Fr. 500`000 pro Empfänger) als Aufwand von den Steuern abziehen können. Eine solche Lösung wäre auch ein gutes Mittel, das überrissene Boni-Unwesen etwas einzudämmen.


Bruno Krähenbühl
alt Landrat, SP Münchenstein

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