Nagelprobe für die regionale Zusammenarbeit

Landratsbericht vom 2. November 2017

Gut zwei Stunden diskutierte der Landrat an seiner letzten Sitzung über ein neues Gesetz, wie die Gemeinden und der Kanton in Zukunft die Betreuung und Pflege im Alter gemeinsam noch besser lösen können.

Schon oft wurde in den vergangenen Jahren über die regionale Zusammenarbeit von Gemeinden debattiert. Im Januar hat der Landrat noch deutlich nein gesagt zu einer zwingenden Bildung von Regionen ohne konkrete Aufgaben. Die Zusammenarbeit in Regionen soll den Gemeinden im nun vorliegenden «Altersbetreuungs- und Pflegegesetz (APG)» erstmals per Gesetz vorgeschrieben werden. Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass eine stärkere Zusammenarbeit der Gemeinden nötig ist, damit gemeinsam mit Augenmass, dem nötigen Weitblick und zeitlich koordiniert die richtigen Angebote für ältere und pflegebedürftige Personen zur Verfügung stehen. Leider wurden in den letzten Jahren in vielen Gemeinden fast zeitgleich und unkoordiniert die Pflegeheime vergrössert. Dies hat dazu geführt, dass im Moment viele Pflegebetten nicht besetzt sind und vermeidbare Kosten entstanden sind.

Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass es gerade im Oberbaselbiet sehr gute Beispiele gibt, wie die Pflegeheime schon bisher von den Gemeinden zusammen geplant, gebaut und betrieben werden.

Das mustergültig vorbereitete APG fordert die Gemeinderegionen neu dazu auf, dass sie eine Informations- und Beratungsstelle unterhalten, damit betroffene Einwohnerinnen und Einwohner sowie deren Angehörige jederzeit das optimale Angebot für die Pflege und die Betreuung kennenlernen und beanspruchen können. Eine noch klarer definierte Aufgabe der Regionen wird es sein, ein breites Angebot an ambulanten und neuen Formen von Pflege- und Betreuungsleistungen sicherzustellen. Auch das betreute Wohnen soll stärker ausgebaut werden. Damit soll das eigenständige Wohnen verlängert und den verschiedenen Bedürfnissen von älteren und pflegebedürftigen Menschen Rechnung getragen werden.

Das APG ist sicher ein Meilenstein für die Zusammenarbeit der Gemeinden. Je nach Ausgangslage werden einige Regionen ziemlich gefordert werden, um sich nun gemeinsam für die Altersbetreuung und die Pflege einzusetzen. Dieser gemeinsame Weg bietet viele Chancen, zum Beispiel für ein noch breiteres und bedarfsgerechteres Angebot, aber auch für Kostenoptimierungen dank vermehrter Nutzung von günstigeren ambulanten und intermediären Angeboten.

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