Was für ein Menschenbild!

Leserbrief in der bz vom 17. September 2019

Frau Bader bedient sich eines Vokabulars aus dem 19. Jahrhundert, wenn sie davon spricht, Arbeitslose über 50 mittels einer Überbrückungsrente nicht «mit Geld durchfüttern» zu wollen. Damit offenbart sie ein Menschenbild, das Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmens lediglich als Mittel zum Zweck ansieht, das zudem aufgrund der Personalkosten die Marge schmälert. Ich finde dies unglaublich.

Fakt ist, dass sich Ü50-Stellensuchende einem altersbedingten Numerus clausus stellen müssen, der nicht einfach als Problem der RAV dargestellt werden kann. Wenn einer langjährigen Mitarbeiterin gekündigt wird und sie in der letzten Phase ihrer Anstellung die Aufgabe erhält, ihre Nachfolgerin mit kostengünstigem Standort im Ausland in die Geheimnisse ihres bisherigen Aufgabengebietes einzuarbeiten, so hat das primär mit den Unternehmen zu tun.

«Soziale Verantwortung» ist nicht mit «Durchfüttern» gleichzusetzen, Arroganz aber offensichtlich mit der Sichtweise gewisser bürgerlicher Politikerinnen und Politiker. Ich weiss, wovon ich rede: Ich war 20 Jahre Mitinhaber eines KMU, und heute arbeite ich als Jobcoach. 

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