Wir fordern Lohngleichheit – auch im Baselbiet

Gastkommentar in der bz vom 21. Februar 2017

Bei der Gleichstellung von Mann und Frau besteht immer noch Handlungsbedarf! Sie ist ein Grundwert unserer Gesellschaft. Dem öffentlichen Sektor kommt insbesondere auch in der Förderung der beruflichen Gleichstellung eine Vorbildfunktion zu.

Auch die Bürgergemeinde der Stadt Basel hat deshalb vor einiger Zeit schon die Charta zur Lohngleichheit unterzeichnet. Die unterzeichnenden Gemeinden und Kantone und Organisationen bekräftigen, dass sie dazu bereit sind, in ihrem Einflussbereich die Lohngleichheit zwischen Mann und Frau umzusetzen. Die Charta hat keine verbindliche Wirkung, aber sie ist ein klares Signal für mehr Gleichstellung.

In Baselland haben wir mit einem parteiübergreifenden Vorstoss versucht, einen Beitritt zur Charta zu erwirken. Leider erfolglos. Dabei ist die Gleichstellungsfrage gerade wieder hoch aktuell! Kürzlich trafen sich in Basel – initiiert von „Frauen Basel“ – weit über hundert Frauen. Es fand ein Austausch über verschiedene Anliegen im Bereich der Gleichstellung statt. Dabei wurde klar: Lohngleichheit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind auch nach vielen Jahren des Kampfs um die Gleichberechtigung von Frau und Mann noch immer noch immer nicht befriedigen umgesetzt. Trotzdem wird immer wieder sogar über die Notwendigkeit einer Fachstelle für Gleichstellung gestritten.

Rein rechtlich mag Gleichstellung erreicht sein. Die Realität sieht leider anders aus. Aktionen wie #SchweizerAufschrei, #MakeSwitzerlandpink und die Frauenmärsche überall auf der Welt sind alle Zeichen eines wachsenden Bewusstseins für die immer noch bestehende Diskriminierung der Frauen. Über die Wirksamkeit von solchen Aktionen kann man streiten.  Sicher ist aber, dass sie Ausdruck des wachsenden Unmutes über die immer noch bestehende Ungleichbehandlung sind.

Noch immer leisten Frauen den grössten Teil der unbezahlten Care Arbeit, noch immer werden sie hinsichtlich der Löhne gegenüber den Männern massiv benachteiligt, noch immer ist vielerorts die familienergänzende Betreuung nicht gewährleistet. Noch immer sind die Opfer von Gewalt und Missbrauch in erster Linie Frauen und Kinder. Alle diese Informationen werden heute endlich laut und deutlich ausgesprochen.

Auch im Landrat haben wir uns wieder mit Themen auseinandergesetzt, welche einen direkten Zusammenhang mit der Gleichstellung in unserem Kanton stehen. Immerhin wurde ein Postulat von Regula Meschberger zur Erarbeitung einer ganzheitlichen Strategie gegen die Armut, die notabene vor allem alleinerziehende Frauen betrifft, an die Regierung überwiesen.  Das allein reicht aber nicht. Es ist wirklich nötig und wichtig, dass Gleichstellungs-Themen wieder vermehrt aufs Tapet kommen. Auch der Grundsatz „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ muss endlich umgesetzt werden! Ich appelliere an den Regierungsrat, dass er die Charta zur Lohngleichheit unterzeichnet und damit ein wichtiges Zeichen für einen fortschrittlichen Kanton setzt. 

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